Freitag, 17. Juli 2015

Tag 3 03:51 - 03:50 (20.06.-21.06.)

Und wie ich es bereue... kaum ist es 03:40 bekomme ich einen wahnsinnigen Durst.

Jede Stunde muss ich auf die Toilette und kann kaum schlafen. Ich bin furchtbar genervt und gereizt, da ich auch noch Frühschicht habe.

Auf dem Weg zur Arbeit sind alle Ampeln grün. Ich denke, dass ich mich bisher immer nur mit den Dingen aufgehalten habe, die nicht funktioniert haben. Doch alles, was glatt lief, habe ich ignoriert, denn so sollte es auch sein. Wie der Arbeitgeber, der rationalisiert und sich denkt: Läuft doch.

Bei mir läuft es fast immer. Es gibt einige Dinge, klar, die nicht gut laufen - aber das sind wenige Dinge. klar, es sind auch die wichtigen und großen Dinge in meinem Leben (Arbeit, Gesundheit) die nicht laufen, aber alles andere - und ich freue mich über die grünen Amüpeln. Darüber dass ich den Fahrradfahrer nicht umgefahren habe. Darüber, dass es regnet, weil ich dann mit dem Auto fahre und weniger Wasser verliere.

Arbeit wie gehabt - alle essen, ich bleibe sitzen und arbeite weiter. "Willst du keine Pause machen?" - "Nein, ich faste..:" - "Ah stimmt, hab ich auf Fabook gesehen."

mit einem Kollegen unterhalte ich mich über "Der Mann und das Meer" und "Schiffbruch mit Tiger". Inout, Feedback - läuft. Alles läuft. Nur die Arbeit nicht.

Ich mache eine halbe Stunde Feierabend, weil ich zu schnell gearbeitet habe und mich zu Tode langweile. Zu Hause versuche ich mich zu beschäftigen, aber mein Kopf macht nicht mit, ich bin einfach zu müde. Meine Mitbewohnerin will eine Serie mit mir schauen, aber ich bin zu groggy. Ich sage, dass ich mich hinlegen will bis etwa 21:00 Uhr. Sie schreibt mir später auf Whatsapp: "Würdest du mal was essen, wärst du nicht so müde!" Seufz. Diese Diskussion ist mir jetzt zu anstrengend.

Um 21 Uhr wache ich wieder auf und erkläre ihr, dass ich müde bin, weil ich jede Stunde auf die Toilette rennen musste. Ich esse genug oder zumindest ausreichend. Mein Magen rebelliert, wenn ich zu viel esse. Das Problem ist nur die Müdigkeit. "Ach so" meint sie. "Gehen wir eine rauchen?" Ich begleite sie, rauche nicht. Sie hält mir eine Zigarette hin und ich schüttele den Kopf. "Ich habe gestern eine geraucht. Eigentlich kann ich es gleich bleiben lassen".

Danach fange ich an zu kochen. Um zu beweisen, dass ich sehr wohl esse mein Speiseplan:
3 Datteln
1 Scheibe Brot
1 Tasse Nudelsuppe
190 Gramm Putenfleisch (mit einer Menge Knoblauch und Zwiebeln)
1 Stück Mohnkuchen (das hätte eigentlich nicht mehr reingepasst - also habe ich eine sehr sehr dünne Scheibe davon gegessen)

Das Beste ist immer die erste Dattel. Ernsthaft.

Ich bin ganz ruhig. Ich rege mich über nichts auf, ich bin nur traurig wegen der Arbeit und meiner Kollegen. Immer.

1 Glas Saft, 500 ml Tee, 1,5 L Wasser - das war's.

Ich versuche einzuschlafen aber in meinem Kopf dreht sich alles. Wenn es dir schadet, schneide es raus, denke ich. Von 22:00 bis 02:00 wälze ich mich hin und her und gehe 3 mal auf die Toilette. Wenigstens muss ich erst um 10 Uhr arbeiten.

Mein Wecker klingelt um 03:05 ich schaue drauf und denke: nur noch 5 Minuten...

(oh weh, das werde ich bereuen...)

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