Montag, 24. August 2015

Die Nachwehen

Im Nachhinein habe ich wieder angefangen zu rauchen und zu trinken. Und es tut mir nicht gut. Erstaunlicherweise fiel mir all dies leicht während des Ramadans, doch jetzt auch nur einen Tag nicht zu rauchen, fällt mir schwer.

Auch hat sich "Ramadan karim" bewahrheitet: ich habe eine neue Arbeit, in der man mich zu schätzen weiß, eine tolle, neue Wohnung, die besten Freunde und die beste Familie, die man sich nur wünschen kann. All das ist entweder eingetroffen (Job, Wohnung) oder ich habe es mehr oder weniger schmerzlich begriffen. Im tiefsten Inneren, wie eine Faust, die sich mein Herz greift.

An sich glaube ich nicht an einen Gott oder Allah oder eine andere Macht, die über uns steht, ohne, dass ich einen Beweis dafür bekomme. Doch scheinbar hat sich etwas in mir verändert. Auch meine Sichtweise.

Das Lästern habe ich (fast) aufgegeben und ich mag es auch nicht, wenn es andere in meinem Beisein tun. Ich gehe mittlerweile immer erst vom positiven aus, bis man mir das Gegenteil zeigt. Ich gebe denen, die etwas brauchen, soviel ich habe - und ich werde dafür belohnt.

Karma. Karim. Der selbe Wortstamm, offenbar. Ich weiß nicht sicher, ob das Glück, das mir derzeit widerfährt, die Nachwehen des Ramadan sind, ob tatsächlich jemand über mich wacht. Ob da draußen etwas größeres ist, als ich es bin.

Aber ich möchte gerne daran glauben, dass de Sade Unrecht hatte und einem Gutes widerfährt, wenn man Gutes tut.

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